Die Schweizer Industriegruppe Aebi Schmidt hat in den aktuellen Krisenzeiten ihre Entscheidungsprozesse beschleunigt.
Reaktion von Aebi Schmidt auf aktuelle Krisen
Die Schweizer Industriegruppe Aebi Schmidt hat in den aktuellen Krisenzeiten ihre Entscheidungsprozesse beschleunigt. Aebi-Schmidt-Manager Stefan Kaltenbach erläuterte bei der Coface-Länderrisikokonferenz seine Strategie für kritische Situationen.
Der Fahrzeugbauer Aebi Schmidt mit Hauptsitz in Frauenfeld ist von den augenblicklichen Krisen in vielerlei Hinsicht betroffen. Das betonte Stefan Kaltenbach auf der diesjährigen Zürcher Länderrisikokonferenz des Coface. Kaltenbach ist Leiter des Lieferkettenmanagements und Einkaufs der Aebi Schmidt-Gruppe, die Firmenpräsenzen in 16 Staaten unterhält. Die Firmengruppe ist ein weltweit führender Anbieter intelligenter Lösungen für saubere und sichere Verkehrsflächen sowie die Bewirtschaftung anspruchsvollen Geländes, vertreten in mehr als 90 Ländern der Erde.
Herausforderungen und Anpassungen im Krisenmanagement
Fehlende Teile erschweren die Produktion, so Kaltenbach. Unter anderem sei aufgrund der Corona-Pandemie beispielsweise der Markt für elektronische Bauteile, wie Chips, außer Kontrolle geraten. Auch Rohstoffpreise, die nicht zuletzt aufgrund des Ukraine-Kriegs gestiegen seien, bereiteten Sorgen. „Zum Beispiel die Preisentwicklung von Nickel mit Sprüngen um rund 150 Prozent ist das verrückteste, was ich je erlebt habe“, sagte Kaltenbach. Zudem sprach er die stark volatilen Frachtpreise an. Risiken für das Unternehmen entspringen auch aus einer angespannten Lage auf dem Fachkräftemarkt und der potentiell steigenden Anzahl von Lieferanten-Insolvenzen, insbesondere bei Klein- und Mittelbetrieben.
Um durch die Krisensituationen zu navigieren, hat Aebi Schmidt laut Kaltenbach schnellere Entscheidungsprozesse eingeführt. „Jeden Freitag kommt die Geschäftsführung zusammen, um sich auszutauschen und so rasch wie möglich auf neue Entwicklungen zu reagieren.“ Wichtig dabei sei, dass allen Entscheidungsträgern die nötigen Informationen vorlägen. Wenn etwa die Situation in einem Land problematisch werde, müssten sofort die Optionen qualifiziert abgewogen werden. Dabei plädierte Kaltenbach dafür, stets offen über Entwicklungen wie Lieferengpässe, -verschiebungen oder eventuelle Preisveränderungen zu sprechen.
Stefan Kaltenbach sieht bei verschiedenen Aspekten wie den Logistik-Unterbrechungen oder Rohstoffpreissprüngen Anzeichen für eine langsame Entspannung. Weiterhin besorgt zeigte er sich hinsichtlich des Fachkräftemangels, der geopolitischen Gesamtsituation und der drohenden Rezession.