Coface hat Risiken analysiert in Bezug auf die unterschiedlichen politischen und wirtschaftspolitischen Ansätze von Joe Biden und Donald Trump. Die Wahlen in den USA finden am 5. November statt.
Bewertung der Risiken im Zusammenhang mit den US-Wahlen 2024
Die Ökonomen von Coface haben in einer internen Analyse die Risiken im Zusammenhang mit dem Ausgang der US-Wahlen am 5. November bewertet. Die Wahlen 2024 in den USA werden wahrscheinlich unglaublich knapp ausfallen und die politische Unsicherheit erhöhen. Zunächst wird darauf verwiesen, dass die mit der Präsidentschaftswahl zusammenfallenden Kongresswahlen einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor darstellen. Dies spiegelt sich in der Tatsache wider, dass der Kongress seit den Zwischenwahlen 2022 gespalten ist, wobei die Republikanische Partei das Repräsentantenhaus kontrolliert und die Demokraten eine Mehrheit im Senat haben, was die Handlungsfähigkeit des Präsidenten einschränkt.
Prüfung der wichtigsten Politikbereiche
Die Ökonomen der Wirtschaftsabteilung von Coface konzentrieren sich auf fünf Hauptbereiche: Industrie- und Klimapolitik, Steuerpolitik, Handelspolitik, Wettbewerb zwischen den USA und China sowie Außenpolitik. In der Industrie- und Klimapolitik sieht Coface ein Risiko darin, dass Trump angekündigt hat, steuerliche Anreize für saubere Energie zu streichen. Für Biden werden diese jedoch eine Priorität bleiben. In Bezug auf die Steuerpolitik stellt der Bericht fest, dass beide Kandidaten wahrscheinlich versuchen werden, die erheblich gestiegenen Haushaltsdefizite unter Kontrolle zu bringen. Zu diesem Zweck würde Biden versuchen, die Körperschaftssteuer zu erhöhen, zusätzlich zu den Steuersätzen für einkommensstarke Haushalte. Im Gegensatz dazu wird Trump wahrscheinlich versuchen, die Steuersenkungen zu verlängern. In der Handelspolitik ist keiner der beiden Kandidaten an Freihandelsabkommen interessiert. Trump hat sogar die Möglichkeit eines pauschalen Zolls von 10 Prozent auf alle US-Einfuhren ins Gespräch gebracht.
Außenpolitischer Ausblick
Was den Wettbewerb zwischen den USA und China betrifft, so sprechen die Ökonomen von einem "Überflügeln Chinas", das unabhängig davon, wer im November als Sieger hervorgeht, ein Schwerpunkt der US-Außenpolitik bleiben dürfte. Alles deutet darauf hin, dass die Außenpolitik einer der größten Unterschiede zwischen den beiden Regierungen sein wird. Biden wäre sehr daran interessiert, zu einem multilateralen Ansatz zurückzukehren und traditionelle Bündnisse wiederherzustellen. Trumps jüngste Kritik an der NATO und an Ländern, die die 2-Prozent-Regel für die Verteidigungsausgaben nicht einhalten, scheint jedoch auf einen weniger kooperativen Ansatz mit traditionellen Verbündeten der USA hinzudeuten.