Schweizer Wirtschaft hebt sich positiv von EU-Partnern ab

Im aktuellen Barometer der Länder- und Sektorenrisiken wird die Resilienz und Stabilität der Schweizer Wirtschaft hervorgehoben. Während das Wirtschaftswachstum im Euroraum 2025 voraussichtlich bei 1,3 Prozent liegen wird, wird für die Schweiz ein Anstieg von 1,8 Prozent prognostiziert. Diese Zahlen belegen, dass die Schweiz auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament steht, das sie von ihren europäischen Partnern abhebt.

Top-Bewertung für die Schweiz

In unserem aktuellen Barometer wird der Schweiz eine Top-Bewertung von A1 bestätigt. Diese Bewertung platziert die Schweiz, gemeinsam mit Dänemark und Norwegen, weiterhin in der Spitzengruppe der am höchsten bewerteten Länder weltweit. Zudem ist sie mit den Niederlanden das einzige Land, das in keinem Sektor ein „sehr hohes“ Risiko aufweist.

 

Wirtschaftswachstum durch niedrige Inflation und fiskalische Disziplin

Für die Schweiz wird nach einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent im Jahr 2024 im kommenden Jahr eine Steigerung von 1,8 Prozent prognostiziert. Diese robuste Leistung ist hauptsächlich auf die im europäischen Vergleich niedrigere Inflation und die sorgfältige Kontrolle der öffentlichen Finanzen zurückzuführen. Damit setzt sich die Schweiz erfolgreich von anderen europäischen Ländern ab, die derzeit mit höheren Inflationsraten und fiskalischen Herausforderungen kämpfen.

 

Globale Wirtschaftsanalyse: Sanfte Landung trotz Herausforderungen

In unserem Barometer wurden 162 Länder und 23 Sektoren analysiert, wobei in nur fünf Fällen das Länderrisiko angepasst wurde: Für Albanien, Zypern, Ruanda und Costa Rica wurden die Bewertungen angehoben, während Israel herabgestuft wurde. Die Analyse zeigt, dass die sanfte Landung der Weltwirtschaft nach der Pandemie im Großen und Ganzen weiterhin recht reibungslos verläuft, auch wenn das Wirtschaftswachstum unter dem Potenzial bleibt und sich nicht überall im gleichen Tempo entwickelt.

 

Herausforderungen im Euroraum

Trotz eines vielversprechenden Starts ins Jahr 2024 hat der Euroraum einen erneuten Rückgang im Industriesektor erlebt, wobei besonders Deutschland als größte Volkswirtschaft betroffen ist. Der Bausektor in Europa wird als „düster“ angesehen, während der Dienstleistungssektor, der durch den Tourismus in Südeuropa gestützt wurde, ebenfalls rückläufig ist. Hohe Sparquoten und politische Unsicherheiten bremsen den privaten Konsum.

 

Fiskalische Herausforderungen in der EU

In sieben EU-Staaten ist die Neuverschuldung zu hoch, was die EU veranlasst hat, im Juli 2024 ein Defizitverfahren gegen Frankreich, Italien, Belgien, Malta, Polen, Ungarn und die Slowakei einzuleiten. „Die betroffenen Länder wurden zu einem harten Sparkurs verpflichtet, was bedeutet, dass weitere Wachstumsimpulse ausbleiben werden“, zitiert man eine Volkswirtin. Für den Euroraum wird für 2025 ein Wachstum von 1,3 Prozent prognostiziert.

 

Wirtschaftliche Resilienz in den USA und Herausforderungen in China

Die Wirtschaft der USA zeigt sich widerstandsfähig, mit solider Binnennachfrage und einem sich stabilisierenden Arbeitsmarkt. Im Gegensatz dazu verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum in China weiterhin, während strukturelle Probleme, wie sinkende Immobilieninvestitionen und schwache Nachfrage, angegangen werden müssen. Die langfristigen Auswirkungen der eingeleiteten Maßnahmen bleiben jedoch ungewiss.

 

Zunehmende globale Fragilität

Ein entscheidender Faktor, der in den letzten Jahren zu höheren Indexwerten beigetragen hat, ist der anhaltende Anstieg des Global Fragility Index. Dieser hat sich seit 2014 kontinuierlich verschlechtert und stieg im Berichtszeitraum weltweit um 1,6 Punkte auf 54,6 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt die Erosion der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten in verschiedenen Teilen der Welt wider, was einen fruchtbaren Boden für politische und soziale Unruhen schafft.

 

Fazit: Die wirtschaftliche Stärke der Schweiz in einer komplexen Welt

Insgesamt hebt sich die Schweizer Wirtschaft durch starkes Wachstum, niedrige Inflation und stabile fiskalische Politiken positiv von einem europäischen Kontext ab, der von industriellen Rückgängen und fiskalischer Austerität geprägt ist. Während die globale wirtschaftliche Erholung weiterhin in einem langsamen Tempo verläuft, unterstreicht die Resilienz der Schweiz ihre einzigartige Position als stabile und wohlhabende Wirtschaft in einem ansonsten unsicheren Umfeld.

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