Die 5 grössten Risiken im Aussenhandel – und mögliche Lösungen

Schweizer Firmen und Export – das passt! Für erfolgreiche heimische KMU sind Märkte jenseits der Grenze deshalb häufig der nächste logische Schritt. Doch im Aussenhandel ist es wie überall in der Geschäftswelt: Mit Chancen gehen auch Risiken einher.

Für viele international tätige Unternehmen gehören Exportrisiken zu den wichtigsten Geschäftsrisiken überhaupt: Denn externe Faktoren wie Wechselkursschwankungen oder politische Unruhen sind schwer bis gar nicht vorhersehbar, beeinflussen die hiesige Geschäftstätigkeit aber direkt. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Risiken Sie im Aussenhandel rechnen müssen und wie Sie Ihr Unternehmen dagegen schützen können.

Wechselkursrisiko

Bekannterweise schwankt der Wert unterschiedlicher Währungen laufend. Die Einflussfaktoren sind vielfältig: die Inflationsraten in den betroffenen Ländern, Eingriffe von Noten- und Zentralbanken (z. B. EZB oder Fed) oder auch die Dynamiken auf dem Devisenmarkt. Das birgt das Risiko, dass aufgrund von Wertschwankungen am Ende weniger Geld auf dem Geschäftskonto landet als ursprünglich gedacht.

Ein einfaches Beispiel: Angenommen, Sie verkaufen Produkte für 1 Mio. Franken in die USA und der Wechselkurs liegt aktuell bei 1:1 (1 USD = 1 CHF). Wenn nun der US-Dollar im Vergleich zum Franken auch nur ganz leicht nachgibt (z. B. 1 USD = 0.99 CHF), erhalten Sie letztlich für dieselbe Leistung weniger Franken (990'000 Franken anstelle der erwarteten Million). So verlieren Sie ganz ohne Ihr Zutun 10’000 Franken.

Andererseits können Sie profitieren, wenn der Franken im Vergleich schwächer wird.

 

Absicherung gegen Wechselkursrisiken

Devisengeschäfte

Wechselkursrisiken lassen sich auf zwei Arten absichern. Eine Möglichkeit sind Devisengeschäfte über Ihre Bank: Dabei reservieren Sie, vereinfacht gesagt, den aktuellen Wechselkurs für eine Transaktion in der Zukunft.

Rechnungsstellung in CHF

Noch einfacher ist es, wenn Sie Ihre Rechnung gleich nur in Franken stellen und begleichen lassen. Aber: Sie vermeiden so zwar effektiv das Wechselkursrisiko, wälzen dieses jedoch auf Ihren Kunden ab.

Dies könnte nicht nur negative Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehung haben, sondern auch direkt nach hinten losgehen: nämlich dann, wenn Ihr Kunde aufgrund von Wechselkursschwankungen in Liquiditätsengpässe gerät und Ihre Rechnungen gar nicht mehr bezahlen kann.

Politisches Risiko

Wir lesen und hören es leider zur Genüge: Politische Entwicklungen wie Gesetzesänderungen, Unruhen oder gar Terrorismus und Krieg haben einen direkten Einfluss auf die Menschen und Unternehmen im jeweiligen Land

Die Bedeutung fürs Exportgeschäft:

Im Aussenhandel sind Sie darauf angewiesen, dass Sie sich auch jenseits der Grenze darauf verlassen können, dass geregelt abläuft: sei es in Bezug auf die Absatzmenge, die Transportwege oder rechtlichen Rahmenbedingungen. Unvorhersehbare Auswirkungen politischer Ereignisse (z. B. Seeblockaden oder Geldwechselbeschränkungen) können Ihr Exportgeschäft direkt beeinflussen.

Ein einfaches Beispiel: Nehmen wir an, Sie exportieren seit einiger Zeit feinste Schweizer Schokolade nach China. Um die heimischen Produzenten zu stärken, verhängt die chinesische Regierung nun aber exorbitante Strafzölle auf ausländische Luxus-Nahrungsmittel. Ihr Geschäftspartner vor Ort, eine Kette von Feinkostgeschäften, kann sich Ihre Schokolade – und weitere ausländische Produkte – nun nicht mehr leisten und wird zahlungsunfähig. Sie bleiben auf Ihren Rechnungen und Ihrer Schokolade sitzen.

Absicherung gegen politisches Risiko

Risikoeinschätzungen von Experten

In der Schweiz sind Sie stets auf dem Laufenden, was politische Entwicklungen mit potenziellem Einfluss auf Ihr Geschäft angeht. Diesen Überblick auch über verschiedene Länder – oder gar Kontinente – hinweg zu behalten, ist deutlich schwieriger.

Coface hilft Ihnen dabei: Unser eigener Index für politische Risiken gibt Ihnen stets eine fundierte Einschätzung der aktuellen Lage in fast allen Ländern der Welt. So können Sie sich vor Vertragsabschluss gezielt informieren und das jeweilige politische Risiko abwägen. Und allenfalls entsprechende Massnahmen ergreifen.

Konsultieren Sie unsere globale Länderrisikokarte  und gewinnen Sie wertvolle Einblicke.

Single Risk: Ihr Schutz vor politischen Risiken

Sie haben für einen bestimmten Kunden oder ein konkretes Geschäft im Ausland bereits ein politisches Risiko identifiziert und wollen dieses gezielt absichern? Mit der individuellen Projektversicherung - Single Risk - von Coface machen Sie genau das. Damit Sie sich diese Exportchance trotz Risiko nicht entgehen lassen müssen.

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Delkredererisiko – Zahlungsunfähigkeit des Kunden

Das Delkredererisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Käufer die Rechnung eines Verkäufers zu spät oder gar nicht bezahlt – entweder weil er einfach nicht willens ist, oder weil er aufgrund von Liquiditätsengpässen oder gar Konkurs nicht die nötigen Mittel hat.

Die Bedeutung fürs Exportgeschäft:

Ein gewisses Delkredererisiko besteht natürlich bei allen Kunden – auch in der Schweiz. Allerdings ist es bei Aussenhandelsgeschäften in der Regel deutlich höher. Dies hat verschiedene Gründe:

  • Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sind teils deutlich volatiler als in der Schweiz (z. B. Unruhen, häufige Regimewechsel, hohe Inflation, starke Währungsschwankungen, übermässige Abwanderung von Fachkräften).
  • Gute rechtliche Rahmenbedingungen sind nicht immer gewährleistet oder werden nur unzureichend durchgesetzt.
  • Eine realistische Einschätzung der Zahlungsfähigkeit ausländischer Geschäftspartner ist schwieriger, da hiesige Unternehmen häufig nicht den nötigen Zugang zu den relevanten Informationen haben.
  • Es ist schwieriger, säumige Kunden im Ausland zu betreiben und die Forderung letztlich durchzusetzen, also sein Geld doch noch zu bekommen.

Ein einfaches Beispiel: Angenommen, Ihr indisches Exportgeschäft läuft über einen Grosshändler in Mumbai. Aus Ihnen unbekannten Gründen begleicht dieser auch nach mehrmaligem Mahnen nicht Ihre offenen Forderungen. Sie erfahren, dass er in eine Abwärtsspirale aus Liquiditätsproblemen und unbezahlten Rechnungen geraten ist. Sie könnten versuchen, Ihren Anspruch gerichtlich durchzusetzen, doch das wäre sehr teuer und aufwändig (da die Gerichtsbarkeit in Mumbai liegt) – und wer weiss, ob es von der Rangfolge der Gläubiger her überhaupt etwas für Sie zu holen gäbe?

Absicherung gegen Delkredererisiko

Zuverlässige Informationen zur Kreditwürdigkeit von Unternehmen

Eine Möglichkeit, das Delkredererisiko zu reduzieren, sind relevante Informationen und realistische Einschätzungen zur Kreditwürdigkeit Ihrer Geschäftspartner.

Gerne helfen wir Ihnen dabei: mit Coface Business Information. Profitieren Sie von unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Kreditversicherungsgeschäft sowie (Partner-)Standorten in 200 Ländern.

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Coface Kreditversicherung

Mit einer Kreditversicherung können Sie das Risiko von Zahlungsausfällen im In- und Ausland limitieren. So sichern Sie nicht nur Ihr Exportgeschäft ab und schützen Ihre Liquidität, sondern erhalten auch leichteren Zugang zu Finanzierungslösungen.

Bei Coface finden Sie die Kreditversicherung, die zu Ihren Bedürfnissen passt.

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Transportrisiko

Produkte, die von A nach B geliefert werden, sind naturgemäss verschiedenen Risiken ausgesetzt: von Transportschäden über unerwarteten Verzögerungen bis hin zu Verlust oder Diebstahl.

Die Bedeutung fürs Exportgeschäft:

Logisch: Je weiter die Exportdistanz, desto länger sind die Waren unterwegs – und desto höher ist die Anfälligkeit für bestimmte Risiken. Je nach Region kommen beim Aussenhandel zusätzliche Risiken hinzu, wie Verzögerung durch Zollformalitäten, erhöhtes Risiko von Diebstahl (z. B. Piraterie) oder Beschädigung (z. B. Nichtaufrechterhalten von Kühlketten aufgrund von hohen Temperaturen im Zielland).

 

Absicherung gegen Transportrisiko

Anwendung passender Klauseln: Es gibt für alle Transportarten weltweit anerkannte Klauseln: die Incoterms® 2020. Diese legen genau fest, bis wo und ab wann jeweils der Verkäufer bzw. der Käufer die Transportrisiken trägt. Darüber hinaus klären sie wichtige Fragen wie: Wer versichert die Ware und auf wessen Kosten? Wer zahlt den Zoll? Wie wird die Ware verpackt?

Informieren Sie sich frühzeitig, lassen Sie sich allenfalls beraten und einigen Sie sich mit Ihren ausländischen Geschäftspartnern auf geeignete Klauseln. So wissen Sie, welche Risiken Sie tragen, und werden nicht von unerwarteten Kosten überrascht.

Detaillierte Informationen zu den Incoterms® 2020 finden Sie auf dieser Webseite der Industrie- und Handelskammer der Region Stuttgart.

Transportversicherung: Die Transportrisiken, die Sie (und nicht der Käufer) tragen, können Sie über eine Transportversicherung abdecken. So schützen Sie sich vor den finanziellen Folgen von Verlust oder Beschädigung.

Risiko durch höhere Gewalt

Ereignisse der Kategorie «höhere Gewalt» wie Naturkatastrophen, aber auch Streiks und Ähnliches legen allenfalls nicht nur das gesellschaftliche Leben, sondern auch den Export lahm. Insbesondere aufgrund der immer extremeren Wetterereignisse ist die Tendenz dieses Risikos leider steigend.

Die Bedeutung fürs Exportgeschäft:

Wir haben das Glück, dass die Schweiz in einer Weltregion liegt, in der Naturkatastrophen eher selten sind. Doch Unternehmen, die ins Ausland exportieren, haben je nach Region leider ein erhöhtes Risiko, von Ereignissen höherer Gewalt finanziell getroffen zu werden.

 

Absicherung gegen Risiko durch höhere Gewalt

Sie können sich gegen Ereignisse höherer Gewalt versichern. Informieren Sie sich zum Beispiel über die Versicherung gegen Naturkatastrophen von Coface und konzentrieren Sie sich beruhigt auf Ihr Kerngeschäft.

Coface kann Ihnen helfen, Ihre Exportrisiken zu minimieren!

Wenn Sie nach einer Lösung zum Schutz Ihrer Exportgeschäfte suchen, klicken Sie auf den unten stehenden Link und einer unserer Experten wird Sie zurückrufen.

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